2019
Die Geschichte der NGD-Gruppe und ihrer Einrichtungen.
Die Geschichte der NGD-Gruppe und ihrer Einrichtungen.
Martin Seehase ist seit 1. Juli 2019 neuer Vorsitzender der Geschäftsführung der Gruppe Norddeutsche Gesellschaft für Diakonie (NGD-Gruppe). Er ist Nachfolger von Georg Kallsen (hier rechts im Bild), der aus gesundheitlichen Gründen darum gebeten hatte, den Vorsitz in neue Hände zu geben. „Mit Martin Seehase wird ein langjährig erfolgreiches Mitglied unserer Geschäftsleitung den Vorsitz übernehmen“, gratulierte Georg Kallsen seinem Nachfolger. Nach 18 Jahren als Vorsitzender der Geschäftsführung der NGD-Gruppe ist Kallsen in den Ruhestand gegangen.
Martin Seehase ist bereits seit 24 Jahren bei der NGD-Gruppe tätig; seit 2005 ist der Betriebswirtschaftler Geschäftsführer des Bereiches „Arbeiten und Wohnen mit Assistenz“ gewesen.
„Es ist mir eine große Freude, den auch unter meiner Mitwirkung eingeschlagenen, erfolgreichen Weg der NGD-Gruppe nun an so maßgeblicher Stelle weiterentwickeln zu können“, erklärt Seehase.
Landespastor Heiko Naß würdigte den bisherigen Vorsitzenden der Geschäftsführung, Georg Kallsen: „Er hat mit großer Kompetenz und Engagement die Angebote für Menschen mit Behinderungen oder benachteiligte Jugendliche in Schleswig-Holstein weiterentwickelt und dazu beigetragen, dass sich die Lebenslagen der Betroffenen deutlich verbessert haben.“
Neue Geschäftsführung des Bereiches „Arbeiten und Wohnen mit Assistenz“ ist Silke Kuleisa.
Am 19. Juli 2019 wurde das Bugenhagen Berufsbildungswerk (BBW) mit dem Gütesiegel „Autismusgerechtes Berufsbildungswerk“ ausgezeichnet.
Die Zertifizierung wird durch den Bundesverband „Autismus Deutschland e.V.“ sowie die Bundesarbeitsgemeinschaft der Berufsbildungswerke (BAG BBW) vorgenommen.
Mit diesem Siegel zählt das Bugenhagen BBW zu den ersten drei derart ausgezeichneten Facheinrichtungen.
„Wir freuen uns sehr, unsere auf die Bedürfnisse der jungen Leute abgestimmten Konzepte und unsere besondere personelle und infrastrukturelle Ausstattung bestätigt zu sehen“, sagt Inka Kielhorn, die Einrichtungsleiterin
Seit 2006 hat sich das Bugenhagen BBW u.a. auf junge Menschen mit einer Autismus-Spektrum-Störung (ASS) spezialisiert. Aktuell lassen sich über 120 junge Menschen mit ASS beruflich orientieren oder in einem der fast 60 angebotenen Berufe erfolgreich ausbilden und auf den Arbeitsmarkt vermitteln.
Am 30. August lud das Bugenhagen Berufsbildungswerk zur jährlichen Freisprechung, um dort 70 der insgesamt 108 Absolventinnen und Absolventen feierlich aus ihrer Ausbildung zu verabschieden. Die vielen angereisten Eltern, Verwandten und Freunde wurden von Einrichtungsleiterin Inka Kielhorn herzlichst begrüßt, die sichtlich stolz war: „Eine Vermittlungsquote von 69,4% zum Zeitpunkt der Freisprechung gab es noch nie. Das ist ein riesiger Erfolg für Sie alle, liebe Absolventinnen und Absolventen und letztlich auch für unsere Arbeit“.
Zu den Gratulanten gehörte auch Michael Gülck, Schulleiter der Beruflichen Schulen des Kreises Ostholstein in Oldenburg, der in seiner Rede die jungen Berufseinsteiger zu „ihrem ersten erfolgreichen Bauabschnitt für das Haus ihres Lebens“ beglückwünschte. Besonders großen Applaus bekam Marleen Hoffmann, Sprecherin der Teilnehmendenvertretung, die verstärkt darauf hinwies, dass alle ehemaligen Mitauszubildenden nun „eine absolut gleichwertige Ausbildung abgeschlossen haben (wie auf dem freien Arbeitsmarkt) und darauf verdammt stolz sein können“.
„Inklusion ist ein Herzanliegen der Landesregierung“, sagte Dr. Heiner Garg während der Feierlichkeiten zu „Fünf Jahre Aktionsplan“ des Theodor-Schäfer-Berufsbildungswerkes (TSBW) in Husum. Gemeinsam mit geladenen Gästen aus verschiedenen Institutionen, sowie aus Politik und Wirtschaft wurde auf das Erreichte zurückgeschaut und ein Blick in die Zukunft gewagt. In einer „starken, weil vielfältigen Gesellschaft seien alle gleich viel wert und mit den gleichen Rechten ausgestattet“, so Heiner Garg, Minister für Soziales und Gesundheit des Landes Schleswig-Holstein. Der „Aktionsplan“ des TSBW sei ein konkreter Plan zu gesellschaftlicher Teilhabe, Anerkennung und Gleichberechtigung.
Als erstes Berufsbildungswerk in Deutschland hat das TSBW diesen Plan ins Leben gerufen. Es leistet damit einen konkreten Beitrag zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention (UN-BRK). Die positive Bilanz des Aktionsplans gibt seinen Machern Recht – oder, wie Minister Garg betonte: „Der Weg des TSBW ist der richtige“.
„Wir werden nicht nachlassen, weiterhin achtgeben und uns den Herausforderungen der Zukunft stellen. Dennoch erfüllt es mich mit Stolz, was wir bis zu diesem Zeitpunkt vollbracht haben“, so Hans-Jürgen Vollrath-Naumann, Einrichtungsleiter des TSBW.
Seit neun Jahren findet während der Kieler Woche der „Krach-Mach-Tach“ statt – ein Fest im Fest. Viele Menschen mit und ohne Handicap nehmen an dem Umzug durch Kiel teil, machen gemeinsam Musik und feiern in einer Gesellschaft, in der es normal ist, verschieden zu sein.
So auch Natascha Albrecht und Nadine Seemann, zwei junge Rollstuhlfahrerinnen aus dem Theodor-Schäfer-Berufsbildungswerk in Husum (TSBW). Beide bewegen sich mit wachen Sinnen durch ihre Umwelt, wobei Ihnen Zustände auffallen, die den Alltag erschweren.
In einem Brief an Dr. Ulrich Hase, den Behindertenbeauftragten des Kieler Landtags, haben die beiden ihre Beobachtungen zusammengetragen. Ihre Einwände haben Gehör gefunden: Gegen Ende des vergangenen Jahres traf sich der Stellvertreter von Dr. Ulrich Hase, Herr Dirk Mitzloff, mit Natascha Albrecht und Nadine Seemann, um mit ihnen über ihre Anmerkungen zu mangelnder Barrierefreiheit zu diskutieren.