2001
Die Geschichte der NGD-Gruppe und ihrer Einrichtungen.
Die Geschichte der NGD-Gruppe und ihrer Einrichtungen.
Hans Valdorf verließ das Diakonie-Hilfswerk Schleswig-Holstein (DHW). Sein Nachfolger als Geschäftsführer wurde Georg Kallsen.
Die NGD e.V. strukturierte ihre Leitungsebene um: Hans Valdorf wurde zum hauptamtlichen Vorstandsvorsitzenden. In seiner Arbeit wurde er durch zwei Prokuristen unterstützt, deren Stellen neu geschaffen wurden.
hieß es für sechs Tischlerlehrlinge des Ausbildungsverbundes Neumünster (AVN). Sie durften nach Estland reisen, um an einem Workshop zur Möbelrestaurierung teilzunehmen. Schon seit zehn Jahren unterstützt der AVN Projekte im Partnerland und half unter anderem bei der Reparatur von gespendeten Landmaschinen. Im Rahmen des EU-Programms „Leonardo da Vinci" konnte nun zum ersten Mal ein persönliches Treffen zwischen den Auszubildenden aus Neumünster und dem Astangu Toimetulekukeskus in Tallinn stattfinden. Gemeinsam wurden Stühle restauriert und Tische mit gewundenen Säulenbeinen nachgebaut. Genauso wichtig wie die Arbeit war jedoch das gegenseitige Kennenlernen. Die Mitarbeitenden des Astangu hatten ein abwechslungsreiches Programm geplant und zeigten den Auszubildenden die touristischen Höhepunkte von Talinn und Umgebung.
Zum neuen Schuljahr konnte ein besonders Projekt realisiert werden: FLEX – Flexible Ausgangsstufe. Zielgruppe waren Jugendliche, die die Förder- bzw. Hauptschule nach acht Jahren mit oder ohne Abschluss verlassen hatten und aus den unterschiedlichsten Gründen noch nicht bereit für eine Ausbildung waren. In einem einjährigen Lehrgang wurden schulische Kenntnisse vertieft sowie Praktika in verschiedenen Betrieben und den Ausbildungswerkstätten des AVN absolviert. Ziel der Maßnahme war zum einen die Stärkung des Selbstvertrauens der Jugendlichen, zum anderen sollten sie motiviert und bei der Entwicklung von Ausdauer und Durchhaltevermögen unterstützt werden.
„…und ein visionärer Denker": So charakterisierte Hans Valdorf, Vorstandsvorsitzender der Norddeutschen Gesellschaft für Diakonie e.V. (NGD), Horst Windt bei den Verabschiedungsfeierlichkeiten. Nach über 25 Jahren als Leiter der Glückstädter Werkstätten ging er nun in den Ruhestand. Vieles hatte sich seit 1975 gewandelt: die Zahl der Arbeitsplätze hatte sich mehr als verdreifacht, neue Standorte waren dazugekommen, Anforderungen und Aufgaben hatten sich verändert. Mit viel persönlichem Engagement hatte Horst Windt sich allen Herausforderungen gestellt und sie gemeistert. Landespastorin Oberkirchenrätin Petra Thobaben ehrte ihn und sein Werk mit dem Kronenkreuz der Diakonie. Seiner Linie blieb der Jubilar auch an diesem besonderen Tag treu: statt Geschenken wünschte er sich Spenden für den heilpädagogischen Kindergarten in Itzehoe. Auch für Christoph-Emanuel Gaenslen war die Verabschiedung ein besonderer Tag: er wurde als neuer Leiter der Glückstädter Werkstätten berufen.
Aktiv am Arbeitsleben teilzunehmen ist ein erstrebenswertes Ziel für alle. Um Menschen mit psychischen Erkrankungen, die auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt zeitweise nicht zurechtkommen, Hilfe und Unterstützung anbieten zu können, gründeten die Glückstädter Werkstätten den Arbeitsverbund Steinburg (AVS). Ermöglicht wurde die Gründung durch die Ausgliederung der arbeitstherapeutischen Bereiche der Sozialpsychiatrischen Initiative (SPI) in Hennstedt und Quarnstedt. Im Mittelpunkt der Arbeit mit den ersten 18 Beschäftigten stand die Förderung der kognitiven, sozialen, kommunikativen und psychomotorischen Fähigkeiten.
Schon seit vielen Jahren wurden neue Beschäftigte im Arbeitstrainingsbereich auf ihre zukünftigen Tätigkeiten in der Werkstatt vorbereitet. Dieser Einstieg wurde zum Berufsbildungsbereich umstrukturiert. Das Ziel der Mitarbeitenden ist es, den individuellen Ansprüchen der neuen Beschäftigten noch besser gerecht zu werden. Durch Praktika, Projektangebote und arbeitsübergreifende Lerneinheiten haben die Beschäftigten nun noch mehr Möglichkeiten, um die Tätigkeit zu finden, die nicht nur ihren Stärken entspricht, sondern ihnen auch richtig Spaß macht.
Rund um die Welt schlugen die Abenteuer eines Zauberlehrlings große und kleine Leser in ihren Bann. Verbunden mit dem ersten Kinofilm wurden auch Merchandise-Artikel angeboten – und die Industrie-Montage-Gruppe hatte ihren Anteil daran! Denn wer hat wohl die neuen Lieblingssocken vieler Kinder mit Preisschildern ausgezeichnet?
Der 1994 errichtete Arbeitsförderbereich, in dem Menschen mit erhöhtem Assistenzbedarf die für sie optimale Balance zwischen Arbeit und individuellen Angeboten finden können, wurde erweitert. Durch das verbesserte Platzangebot können nun neue Fördermöglichkeiten angeboten werden.
Maria Rönnau übernahm die Leitung des Holländerhofes von Alfred Becker, der nun seinen Ruhestand genießt.
Das Leichtathletik-Sportabzeichen wurde erstmals auch für Menschen mit Behinderung angeboten: 19 Beschäftigte meistern die nötigen Prüfungen.
Der Frage, wie denn eigentlich Radio gemacht wird, gingen die Beschäftigten der Mikroverfilmungs-Gruppe nach. Ihr Gruppenausflug führte sie nach Kiel zu R.SH, wo sich die Pressesprecherin viel Zeit nahm, durch das Haus führte und alle Fragen beantwortete. Für einige Beschäftigte ging sogar der Traum in Erfüllung, selbst einmal moderieren zu dürfen.
„Mitmachen ist Ehrensache!" – unter diesem Motto veranstaltete der NGD-Jugendhilfeverbund (Norddeutsche Gesellschaft für Diakonie) zusammen mit dem Lions Club Itzehoe ein Entenrennen. Für 5 DM konnte eine Ente erworben werden, die dann über eine vom Technischen Hilfswerk extra für diesen Anlass gebaute Startrampe ihren Wettkampf auf der Stöhr antrat. Über 3.000 Besucher verfolgten das Rennen, für das Geschäftspartner aus Itzehoe die Preise gestiftet hatten. Der Reinerlös kam dem Offenen Kindertreff Edendorf und dem Mitmachzirkus „Ramba Zamba" zugute.
Lautete das Motto an einem Samstag, der ganz im Zeichen des freiwilligen Engagements stand. Eltern und Kindern rückten, mit Schaufeln und anderem Gartengerät bewaffnet, an, um zusammen mit dem 1998 gegründeten Förderverein das Außengelände der KiTa neu zu gestalten. Statt fertiger Spielgeräte standen natürliche Materialien im Vordergrund. Neben Knüppeldämmen entstanden an diesem Tag auch Weidentipis, ein Weidengang und ein Wasserlauf, die von den kleinen Helfern natürlich sofort auf ihre Tauglichkeit als Spielgeräte getestet wurden.
Speziell für Vorschulkinder ab vier Jahren wurde eine neue Gruppe gegründet. Doch wohin mit den quirligen Kleinen? Trotz Anbau platzte das alte Gebäude aus allen Nähten, und von Seiten der Gemeinde hatte die Planung für einen Neubau zwar begonnen, war aber noch nicht abgeschlossen. Die Vorschulkinder aus der Mondgruppe bekamen daher für den Übergang einen Spielcontainer mit viel Platz zum Toben.
Hing in der Luft, als im Dezember der erste Adventsmarkt seine Pforten öffnete. Handgeschmiedete Feuerkörbe standen ebenso zum Verkauf wie Vogelhäuser, Weihnachtsbäume und allerlei Leckereien. Wer vorbestellt hatte konnte seine Weihnachtsgans aus Posthof-Aufzucht sowie Karpfen und Forellen abholen. Der Markt fand an zwei aufeinanderfolgenden Sonntagen statt, und schon beim ersten Termin kamen rund 150 Gäste. Der Adventsmarkt entwickelte sich in den nächsten Jahren immer weiter und wurde vom Geheimtipp zum Publikumsmagneten.
Ab ans Meer hieß es für die Mitglieder der Tanzgruppe Herde. Walter Herde hatte vor über 20 Jahren den ersten Tanzkurs für Menschen mit und ohne Behinderung ins Leben gerufen, und seitdem hatten immer mehr Werkstattbeschäftigte dieses Hobby für sich entdeckt. Dank der Unterstützung durch die Ahrensburger Busbetriebe und der Inhaberin eines Damenmodengeschäftes konnten die Tanzbegeisterten einen besonderen Tag verbringen. Erst ging es mit dem Bus bis nach Travemünde. Von dort aus stach die Gruppe für mehrere Stunden in See. Da Seeluft bekanntlich hungrig macht gab es nicht nur ein großes Mittagessen, sondern auch Kaffee und Kuchen, bevor der Bus alle wieder heil zurück nach Ahrensburg brachte.
Ein Neubau auf dem Gelände der Werkstätten wurde zu einem Ort für zwölf Menschen mit Schwerst- und Mehrfachbehinderungen. Die neue Tagesförderstätte wendete sich an Menschen, deren Assistenzbedarf so groß war, dass sie in einer Werkstatt nicht optimal betreut und gefördert werden konnten. Die Angebote der Tagesförderstätte waren vielfältig und individuell auf die Stärken und Schwächen der Betreuten ausgerichtet.
Unter dem Namen TIDE – Gemeindenahe Sozialpsychiatrie wurde der Psychiatrie-Nachsorge-Bereich der DASI (Diakonische Arbeitsgemeinschaft sozialpädagogischer Initiativen) verselbständigt. Unter der Leitung von Peter Leckband unterstützten und begleiteten die Mitarbeitenden in Rendsburg, Büdelsdorf, Eckernförde, Krummwisch-Neukönigsförde und Kiel Menschen mit psychischen Problemen so selbständig wie möglich auf ihrem Weg zurück ins Alltagsleben. Die neun Teams hatten verschiedene Tätigkeitsschwerpunkte: Klassische Sozialpsychiatrie, Sozialtherapie, ambulante, stationäre und teilstationäre Angebote, so dass die TIDE je nach Lebenssituation maßgeschneiderte Hilfe anbieten kann.