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1989

Die Geschichte der NGD-Gruppe und ihrer Einrichtungen.

1989

Ein neues Angebot für Senioren/-innen in Sörup.

…hieß es für 26 sportliche Glückstädterinnen und Glückstädter. Der Lebenshilfe Freizeitclub Mölln e.V. hatte, zusammen mit dem örtlichen Wanderverein, zum Wandertag für Behinderte Gäste aus Schleswig-Holstein und Hamburg geladen. Die Teilnehmenden aus Glückstadt schlugen sich wacker und erreichten allesamt das Ziel innerhalb des Zeitlimits. Zum Abschluss der Veranstaltung bekamen alle Teilnehmenden ein Tonnenrelief mit Eulenspiegelmotiv. Die Glückstädter konnten sich aber noch über eine weitere Auszeichnung freuen: als erfolgreiche Gruppe nahmen sie auch den großen Pokal mit nach Hause.

Die Außenstelle in Itzehoe bliebe weiter auf Erfolgskurs. Die Aufgeschlossenheit der Stadtbevölkerung gegenüber ihren neuen Mitbewohnern hatte sich schon im Vorjahr gezeigt, als beim Tag der offenen Tür ein riesiger Andrang herrschte. Nun entstanden weitere Werkstattplätze in zentraler Lage. Da sich in Glückstadt die Kombination aus Wohnen und Arbeiten so gut bewährt hatte sollten auch die neuen Gebäude kombiniert genutzt werden.

so fasste Probst Klaus Juhl auf der Jubiläumsfeier die 25-jährige Geschichte des Holländerhofes zusammen. Besonders geehrt wurden an diesem Tag aber auch Willy Behlow, Hans-Hermann Erichs, Hans-Werner Gaudziens, Dagmar Harke, Inge Lorenzen und Maren Petersen. Sie alle waren seit der Geburtsstunde des Holländerhofes in der Werkstatt beschäftigt.

Wohnen und Arbeiten unter einem Dach sollte es zukünftig in der Adelbystraße heißen. Die ursprünglich als Ausflugslokal gebaute alte Villa wurde gekauft, restauriert und den Bedürfnissen der Holländerhof-Beschäftigten angepasst. Neben der Elektromontage und der Mikrofilmgruppe zog auch eine Wohngruppe in die neuen Räumlichkeiten ein.

Beim 6. Deutsch-Türkischen Familienfest in Neumünster waren die Teilnehmer des JAW II (Jugendaufbauwerk) wieder mit dabei. Die kleinen Besucher konnten Tombola-Gewinne mit nach Hause nehmen, von denen viele von den Teilnehmern des JAW gefertigt worden waren. Die zukünftigen Hauswirtschaftlerinnen halfen dabei, die Gäste mit türkischen Spezialitäten zu verwöhnen.

Der Tag der offenen Tür fand im Rahmen eines Jubiläums statt: vor 40 Jahren eröffneten die ersten JAW´s in Schleswig-Holstein.

Viele Jugendliche aus dem JAW II kamen aus der Türkei. Die maßgeschneiderten Unterstützungsangebote für sie sprachen sich herum – bis in die Türkei. In einem großen, bebilderten Artikel berichtete die „Hürriyet" über das JAW II und die hohe Vermittlungsquote der jugendlichen Lehrgangsabsolventen.

Das JAW setzte bei der Unterstützung der Jugendlichen auf Neue Medien: für über 8.000 DM wurde ein PC angeschafft, der in einem extra Raum stand und mit Programmen für Deutsch und Mathematik ausgerüstet war.

Ende der 1980er Jahre gab es in Schleswig-Holstein Einrichtungen der Jugendhilfe, in denen Kindern und Jugendlichen Unterstützung angeboten wurde, und es gab Drogenberatungsstellen. Eine Einrichtung, die sich speziell an Jugendliche und junge Erwachsene wendete, die den Drogen den Rücken kehren wollten, gab es bislang allerdings nicht. Das sollte sich nun ändern: das DHW (Diakonie Hilfswerk Schleswig-Holstein) kaufte den idyllisch gelegenen alten Posthof und eröffnete dort die gleichnamige Drogentherapieeinrichtung.

Das Angebot richtete sich an Jugendliche und junge Erwachsene bis 25 Jahren, die die körperliche Entgiftung schon geschafft hatten. Das Team des Posthofes arbeitete mit einem vielseitigen Ansatz, um die Jugendlichen individuell und ganzheitlich auf die für den Einzelnen bestmögliche Art zu unterstützen.

Nach der Gründung lebten bis zu zehn junge Männer und Frauen für mehrere Monate auf dem Hof. In dieser Zeit sollten sie sich nicht nur mit ihrer eigenen Sucht auseinandersetzen, sondern auch lernen, mehr und mehr Verantwortung für sich und andere zu übernehmen. Viele Herausforderungen lagen vor ihnen, deren Bewältigung sie für den Weg in ein Leben ohne Drogen stärken sollten.

Schon fast eine Überlandfahrt - So weit war der Weg, den manche Beschäftigten zurücklegen mussten, um zu ihrem Arbeitsplatz zu kommen. Die Ahrensburger Werkstätten deckten den gesamten Kreis Stormarn ab, und die Nachfrage nach Arbeitsplätzen wuchs ständig. Als sich die Möglichkeit ergab in Bad Oldesloe eine neue Werkstatt zu bauen, wurde daher sofort zugesagt. Organisatorisch gehörten die beiden Werkstätten zusammen und boten nun Arbeitsplätze für 260 Menschen mit Behinderungen. Für die Beschäftigten aus dem Raum Bad Oldesloe hatte der Neubau einen weiteren Vorteil: statt stundenlang über Land zu fahren waren sie jetzt ruck-zuck an ihrem Arbeitsplatz.

Walter Herde, Inhaber der Tanzschule Herde in Hamburg-Wandsbek, hatte 1979 einen integrativen Tanzkurs für die Beschäftigten der Werkstätten ins Leben gerufen. Für seinen persönlichen Einsatz zur Integration zeichnete ihn Bundespräsident Dr. Richard von Weizsäcker mit dem Bundesverdienstkreuz aus.