1975
Die Geschichte der NGD-Gruppe und ihrer Einrichtungen.
Die Geschichte der NGD-Gruppe und ihrer Einrichtungen.
war das neue Konzept der Norddeutschen Gesellschaft für Diakonie e.v. (NGD e.V.). Auf dem Segler "Jachara" sollten verhaltensauffällige Jugendliche Teamgeist und Naturgewalten erleben. Von den Törns auf der Ostsee und in die dänische Inselwelt versprach man sich besonders intensive und pädagogisch wertvolle Erlebnisse und Auswirkungen.
entstanden durch die Einführung des Heimgesetzes.
Unter dem Namen Diakonisches Werk wurden die Innere Mission und das Hilfswerk der evangelischen Kirche Schleswig-Holstein unter einem Dach zusammengeführt.
In den 1970er Jahren wurden zahlreiche Werkstätten für Menschen mit Behinderungen gegründet. Für die Beschäftigten waren die Werkstätten oft mehr als nur ein Arbeitsplatz: durch die dort angebotenen Fördermaßnahmen konnten sie neue Dinge lernen und ihre Stärken weiter ausbauen. Auch Freizeitangebote wurden oft von den Werkstattmitarbeitenden organisiert, und die Zeit, in der Behinderte von der Welt abgeschottet wurden, war endlich vorbei. Zu den Höhepunkten des Jahres zählten für die meisten Beschäftigten die Freizeitfahrten. Je nach Grad und Schwere der Behinderung war es allerdings oft eine Herausforderung, geeignete Unterkünfte zu finden. Im Evangelischen Jugenderholungsdorf St. Peter-Ording war schon im Vorjahr mit Jan Brass ein Haus eröffnet worden, dass für Menschen mit Behinderung ausgerichtet war. Nun konnte Haus Nekkepenn in Betrieb genommen werden. Das neue Haus war so gebaut und eingerichtet worden, dass auch Menschen mit Schwerst- und Mehrfachbehinderungen ein paar unbeschwerte Tage am Meer verbringen konnten.
Die Zeit in der als Provisorium dienenden alten Baracke hinter dem Krankenhaus war vorbei. Im März konnte das Richtfest für das neue, große Werkstattgebäude auf dem Gelände des ehemaligen Landesfürsorgeheimes gefeiert werden, und einen Monat später folgte der Spatenstich für die dazugehörigen Wohnhäuser. Damit wurde der Wunsch der Werkstattgründer erfüllt: wohnen und arbeiten in Kombination. Die neue Werkstatt bot Platz für 120 Beschäftigte und konnte schon Ende des Jahres bezogen werden.
Unter dem Motto „Jugendliche helfen behinderten Jugendlichen" organisierte der Ortsjugendring Glückstadt einen Flohmarkt. An 14 Ständen boten Jugendliche verschiedene Waren an. An das Kind im Manne appellierten die Jungsozialisten, die für 50 Pfennige pro Runde den Gästen die Fernsteuerung einer Modellautobahn überließen. Wer ein paar Mark spendete durfte die Aufgabe des Tambours des Spielmannszuges übernehmen – inklusive prächtiger Jacke und Stab. Wer es eher leiser mochte verfolgte die Vorführungen der Jugendgruppe des Schäferhundevereins. Alle Erlöse des Tages wurden den Glückstädter Werkstätten gespendet.
Auch aus Geschäftskreisen kam Unterstützung. Ein Unternehmen veranstaltete zusammen mit einer regionalen Käserei einen Käsemarkt. Neben –natürlich- Käse zum Sonderpreis gab es Würstchen und Bier, und der komplette Ertrag des Tages ging an die Beschäftigten.
wandelte sich die Bestimmung von Haus Woldenhorn. In seiner neuen Funktion als Sonderschule ging es in die Trägerschaft des Kreises Stormarn über.
Das Diakonische Werk (DW) übernahm die Trägerschaft der Hohenwestedter Werkstatt.
Nachdem sämtliche Koffer gepackt waren konnten alle Beschäftigten und Mitarbeitenden des Holländerhofes nach Dorfweil im Taunus fahren. Das Schwimmbad wurde zum Mittelpunkt aller, die schwimmen konnten. Die Nichtschwimmer nutzten die örtlichen Möglichkeiten für allerhand Schabernack... Alle Teilnehmer hatten auf der Freizeit sehr viel Spaß und amüsierten sich, so dass die Fahrt nach Dorfweil in den folgenden Jahren noch zweimal wiederholt wurde. Danach war die Zahl der Mitreisenden allerdings so groß geworden, dass nur noch einzelne Gruppen und nicht mehr das gesamte Team auf einmal verreisen konnten.
Eine Betreuungsmöglichkeit für die Kleinen hatten sich Eltern in Kisdorf schon lange gewünscht. Die Gemeinde erklärte sich bereit, ein neues, kinderfreundliches Gebäude zu bauen. Gesucht wurde nun ein kompetenter, zuverlässiger Partner, der eine langfristige und qualitativ hochwertige Kinderbetreuung ermöglichen würde. In der Nordelbischen Gesellschaft für Diakonie (NGD e.V.) wurde genau dieser Partner gefunden, und der Eröffnung der KiTa Sonnenschein – damals noch unter dem Namen Kindergarten Kisdorf - stand nichts mehr im Wege.
Angepasst an die unterschiedlichen Bedürfnisse von Kindern und Eltern konnten von Anfang an verschiedene Gruppen angeboten werden. Ein besonderes Angebot gab es für die Kindergarten-Neulinge: sie konnten zunächst an zwei Tagen in der Woche den Kindergarten besuchen und sich so in aller Ruhe an die neue Situation gewöhnen
Wer arbeitet, kann auch feiern! Zu Fasching fand die erste große Party in der Geschichte der noch jungen Werkstatt statt. 20 Musiker der Freiwilligen Feuerwehr Großhansdorf sorgten den ganzen Abend über für Stimmung und Live-Musik. Die jüngeren Beschäftigten kamen im Nebenraum auf ihre Kosten, wo moderne Discoklänge sie zur Hochform auflaufen ließen. Wer wollte, konnte sich mit Brause, Bowle, Salat und Würstchen für die nächste Runde stärken. Unter den Gästen waren auch Damen des Hausfrauenbundes, die in den nächsten Jahren zu regelmäßigen Unterstützerinnen der Werkstätten werden sollten.
Die Werkstätten waren fertiggestellt und boten Platz für ca. 80 Beschäftigte. 67 Plätze waren bereits vergeben, an Menschen zwischen 15 und 49 Jahren. Auf eine große Einweihungsfeier wurde verzichtet, stattdessen wurde ein Rundgang durch die Einrichtung für Vertreter aus Politik, Kirche und der Stadt angeboten. Neben der Metallgruppe gab es verschiedene Teams im Bereich der Verpackung und Montage sowie im Gartenbau. In der Küche sorgte eine Gruppe Beschäftigter dafür, dass alle zusammen zu Mittag Essen konnten. Eine Sportlehrerin unterstützte nicht nur beim Unterricht, sondern sorgte auch für Fitnessangebote. Wer wollte, konnte zusätzlich mit den Gruppenleiter / -innen Fußball spielen oder schwimmen gehen.
Vorbildhaft war der Arbeitstrainingsbereich, der in den folgenden Jahren in vielen weiteren Werkstätten eingeführt wurde. Um die neuen Beschäftigten nicht in das sprichwörtliche kalte Wasser zu werfen durchliefen sie eine mehrmonatige Maßnahme, innerhalb derer sie die verschiedenen Arbeitsgebiete antesten konnten. So konnte jeder eine Tätigkeit finden, die Spaß brachte und den eigenen Fähigkeiten entgegenkam. Zu einem besonderen Ereignis wurde der Zahltag: einmal im Monat wurde jedem Beschäftigten persönlich seine eigens für ihn gepackte Lohntüte überreicht, in der sich das ihm / ihr zustehende Taschengeld befand.