1973
Die Geschichte der NGD-Gruppe und ihrer Einrichtungen.
Die Geschichte der NGD-Gruppe und ihrer Einrichtungen.
stieg rasant und spiegelte damit ein unaufhaltsames Anwachsen der Suchtproblematik wieder.
Im ehemaligen Gartenhaus des Städtischen Krankenhauses, der sogenannten Baracke, wurde umgebaut und renoviert, gehämmert und gestrichen. In den neu gestalteten Räumen bezogen die frisch gegründeten Glückstädter Werkstätten ihr erstes Domizil. Möglich wurde die Gründung der Werkstätten durch die jahrelange, engagierte Arbeit einer Elterninitiative unter dem Vorsitz von Martin Grimm. Schon zu Beginn der 1960er Jahre hatten sich in Itzehoe Eltern zur Lebenshilfe für das behinderte Kind e.V. zusammengetan und sich nachdrücklich für die Förderung und Betreuung ihrer Kinder mit Behinderungen eingesetzt. Für die Jugendlichen und jungen Erwachsenen wünschten sich die Mitglieder der Lebenshilfe eine sogenannte „Beschützende Werkstatt". In der Nordelbischen Gesellschaft für Diakonie e.V. fanden die Eltern einen starken Partner, der bereit war die Trägerschaft der Werkstatt zu übernehmen, und im nahen Glückstadt die passenden Räumlichkeiten.
Der Traum von einer Werkstatt mit angeschlossenen Wohnhäusern konnte vorerst noch nicht in Erfüllung gehen, da es in der als Provisorium dienenden Baracke dafür keine Möglichkeiten gab. Die ersten Beschäftigten, 22 junge Leute aus der Umgebung, mussten daher mit dem Bus zur Arbeit fahren. Als erste große Veranstaltung fand im Dezember ein Weihnachtsbasar statt. Die 80 Gäste freuten sich besonders über den Besuch von vier Kindern und eine Erzieherin aus der Kinderstube im Paul-Gerhard-Haus. Sie überreichten den Gastgebern eine Spende, die dem kompletten Erlös ihres diesjährigen Spielzeugbasars entsprach.
Notwendige Neu- und Umbauarbeiten führten dazu, dass Kochen in der eigenen Küche eine Zeit lang nicht möglich war. Die fertigen Mahlzeiten, die man als Ersatz kommen ließ, trafen allerdings nicht jedermanns Geschmack. Folge: Voller Empörung und mit den Worten "So har ick mi dat ock nich vörstellt!" entleerte ein Beschäftigter, nach einem Blick auf sein Mittagessen, seine Portion auf den Kopf seiner Kollegin...
Auch auf der offiziellen Ebene kam es zu Veränderungen. Das evangelische Hilfswerk Schleswig-Holstein übernahm, nach jahrelanger Zusammenarbeit, die Trägerschaft des Holländerhofs vom Verein Lebenshilfe für das behinderte Kind e.V..