1965
Die Geschichte der NGD-Gruppe und ihrer Einrichtungen.
Die Geschichte der NGD-Gruppe und ihrer Einrichtungen.
für das evangelische Hilfswerk und die Innere Mission: Diakon Wilhelm Seehase. Er löste damit Cornelis de Jager ab, der sich nach sieben Jahren als Geschäftsführer einer neuen Herausforderung stellen wollte und eine Ausbildung zum Pfarrvikar begann. Diakon Seehase war seit 1. Februar 1958 für den Landesverband und das Evangelische Hilfswerk in Schleswig-Holstein tätig und hatte zuletzt die Position des Abteilungsleiters der Sozial- und Jugendhilfe inne.
Gründung des Jugendgemeinschaftswerkes in Büsum.
Zu Beginn der Sommerferien konnte den 26 Beschäftigten erstmals ein monatliches Taschengeld von 35 DM gezahlt werden. Nur ein Jahr nach der Gründung zählten schon drei Firmen zu den Auftraggebern.
Neben den Aufträgen aus der Industrie erweiterten Webarbeiten das Angebot an Arbeitsplätzen. Die Beschäftigten wurden nun auch in die Gestaltung des Alltags stärker miteinbezogen und halfen bei der Zubereitung des Mittagessens, so dass man nicht mehr auf die Lieferungen einer auswärtigen Kantine angewiesen war. Stiftungen und Spenden ermöglichten nicht nur eine bessere Ausstattung der Werkstatt, sondern auch die Anschaffung eines besonderen "Luxusgegenstandes": ein Plattenspieler!
20 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges stellte sich das Versehrtenwerk den neuen Bedingungen des Alltags. Im Vordergrund sollte zukünftig nicht mehr die Betreuung von Männern stehen, die im Krieg verletzt worden waren, sondern die Förderung von Jugendlichen, deren Start ins Berufsleben durch eine Behinderung erschwert wurde. Aufgenommen wurden Hörgeschädigte, körperlich Behinderte und Lernbehinderte. Zusätzlich wurden Jugendliche, die Maßnahmen der Freiwilligen Erziehungshilfe (FEH) durchliefen und als „verhaltensgestört" galten, gefördert. Um die Angebote auch denen zugänglich zu machen, die außerhalb von Husum wohnten, wurde das Lehrlingswohnheim an das Versehrtenwerk angegliedert. Ein neuer Name sollte die neue Zielsetzung verdeutlichen. Als Namenspate konnte nur Pastor Theodor Schäfer gewählt werden, einer der Pioniere der Behindertenarbeit: zur Zeit der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert war sein Heim in Altona einer der ersten Orte, an denen Menschen mit körperlichen Beeinträchtigungen eine Ausbildung erhielten, durch die sie auf dem Arbeitsmarkt Fuß fassen konnten. Am 15. November 1965 öffneten sich erstmals die Türen des Theodor-Schäfer-Berufsbildungswerkes.