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Senioren-WGs

Für ein bestimmtes Leben

Wohn-Pflege-Gemeinschaften ermöglichen vielen Menschen im Alter ein weitgehend selbstbestimmtes Leben im eigenen Zuhause – in Kombination mit einem individuellen Grad an Betreuung. Das Team der Seniorenwohnanlage „Am See“ in Fockbek betreut mittlerweile vier solcher Senioren-WGs und setzt dabei auf ein Angebot, das sich konsequent an den Bedürfnissen der WG-Mitglieder orientiert.

Anfang 2019 erreichte Heike Hansen eine Anfrage zur Betreuung einer Wohn-Pflege- Gemeinschaft am Rendsburger Schlossplatz. „Damit hat eigentlich alles angefangen“, erinnert sich die Leiterin des Fachbereichs ambulante und teilstationäre Pflege der Seniorenwohnanlage „Am See“. Das Gebäude war ab April 2019 bezugsfertig, aber es gab noch keinen einzigen Mieter. Die ersten beiden Bewohner wechselten dann Anfang April aus einer anderen Wohngemeinschaft, in der sie nicht mehr zufrieden waren. Und mit etwas Werbung und geschickt gestreuter Information waren bereits ein halbes Jahr später alle 12 Appartements der neuen Senioren-WG vergeben.

„Solche Wohn-Pflege-Gemeinschaften orientieren sich insbesondere an den Bedürfnissen von Menschen mit Demenz.“

(Heike Hansen)

„Die gehen aufgrund ihres speziellen Betreuungsbedarfs in einer vollstationären Einrichtung häufig einfach unter.“ In der Senioren-WG ist dagegen alles darauf ausgelegt, dass auch Bewohnerinnen und Bewohner mit deutlichen Einschränkungen ein möglichst selbstbestimmtes Leben in den eigenen vier Wänden führen können – in guter Gesellschaft und mit der nötigen Portion Unterstützung.

Jedes WG-Mitglied wohnt im eigenen Ein-Zimmer-Appartement inklusive Badezimmer. Zentraler Treff- und Lebensmittelpunkt ist die großzügige Wohnküche, in der gemeinsam gekocht, gegessen und geklönt wird. Eine WG dieser Art besteht in der Regel aus 12 Personen.

Aufgrund der häufig eingeschränkten kognitiven Fähigkeiten der Bewohnerinnen und Bewohner bilden in der Regel die Angehörigen die Mietergemeinschaft – und die bestimmt unter anderem, welcher Anbieter Altersbegleitung und Pflege übernimmt. „Diese Entscheidungsfreiheit prägt die besondere Atmosphäre im Haus“, sagt Heike Hansen.
„Mein Team ist dort Gast. Ein enormer Unterschied gegenüber einer Einrichtung, in der sich Pflegekräfte und Klienten vorgegebenen Strukturen unterordnen müssen.“

Ein zentrales Merkmal von Wohn-Pflege-Gemeinschaften ist das Prinzip der geteilten Verantwortung. „Bei einer vollstationären Betreuung sind sämtliche Leistungen mit einem
Betrag abgegolten und man muss sich als Angehöriger um nichts mehr kümmern“, so Heike Hansen. In der WG ist das anders. Das beginnt bei der vertraglichen Trennung der Leistungen: Die Bewohnerinnen und Bewohner schließen neben einem Mietvertrag auch einen Vertrag über die so genannte Altersbetreuung und einen privaten Vertrag über die individuelle Pflege ab.

Außergewöhnlich am Betreuungsangebot der Seniorenwohnanlege „Am See“ ist der relativ hohe Personalschlüssel. Um zwölf WG-Mitglieder kümmern sich in der Regel morgens und nachmittags jeweils drei Mitarbeitende. Dazu kommt eine Person in der Küche und eine Raumpflegekraft.

Das Besondere ist, das sein festes Team zuständig ist. Die Bewohnerinnen und Bewohner sind so langfristig von bekannten Gesichtern umgeben.“

(Heike Hansen)

„Dieses Konzept ist insbesondere für Menschen mit Demenz sehr unterstützend.” Neben der Senioren-WG am Rendsburger Schlossplatz betreut das Team von Heike Hansen mittlerweile drei weitere Wohn-Pflege-Gemeinschaften. „lch glaube, diese Wohnform wird in Zukunft noch populärer werden“, sagt die Fachbereichsleiterin. „lmmer mehr Menschen wollen auch im Alter trotz gesundheitlicher Einschränkungen ein möglichst selbstbestimmtes Leben führen. Dazu sind solche Wohngemeinschaften einfach perfekt geeignet.“